Carado T 448 - unser Neuer

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Weyarn
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Carado T 448 - unser Neuer

#1 Beitrag von Weyarn » 19. Sep 2012, 10:31

Hallo,

erstmal zur Ausgangssituation: wir sind zu zweit, bisher waren wir mit einem Hymer Camp 55 (Alkoven) auf Citroen Bj. 1990 unterwegs, das mir allein gehörte. Das heisst die Dame kam so langsam in die Jahre, und es sollte ein Neufahrzeug werden. Aber eben Kosten geteilt durch zwei. Als Freie in den Medien ist mein Budget etwas begrenzt. plus der Erlös vom Verkauf der Tante Ju. Die allerdings, weil technisch und optisch gepflegt, gut verkauft wurde.

Die Grenze zogen wir bei max. 60.000 Euro, keine Finanzierung. Wir wollten die Möglichkeit der Einzelbetten, optional einen dritten Schlafplatz, weil die Kinder meines Freundes zwar erwachsen sind, aber eines immer mal wieder mit möchte. Ein Doppelbett ist auf Dauer schlecht wenn der eine ganz andere Schlafzeiten hat wie der andere....

Dann war wichtig eine hohe Zuladung, weil wir einen Roller und eine umfangreiche Surfausrüstung transportieren, d.h. das Gewicht des Umbaus sollte möglichst nicht so sehr auf der Hinterachse liegen. Mein Hymer hatte Küche und Bad hinten, plus Dachbox und Wassertank auf der Hinterachse, das ergab mit Rollerbühne und Überhang trotz zusätzlicher Luftfedern ein suboptimales Fahrverhalten.

Eine Sitzgruppe mit Längsbank - man kann dann einfach besser die Füsse hochlegen, Besuch haben, rumliegen :-)

Ein großes Bad mit ausreichend Abstellmöglichkeiten für die diversen Töpfe und Tiegel, Putzmittel, Ersatztoilettenpapier. Eine Dusche in der man nicht nach Schließen der Kabine mit dem Armen am Körper steckt wie eine Sardine. Wir sind oft in Gegenden unterwegs wo es keine Stellplätze gibt und nutzen das Bad oft und gerne.

Eine große Garage mit einer Türe, die in der Höhe den Roller auch durchlässt. Die Daten geben nämlich oft die Höhe der Garage innen an, nicht die des Türrahmens. Da hätten wir uns auch fast vertan.

Das Dach sollte gerade sein für die Surfbretter, die sind recht lang.

Ein großer Kühlschrank!!!!!

Und zuletzt auf Fiat, bestens mit 150 PS. Und natürlich soll es auch gefallen!

Grundsätzlich geht bei mir Funktion vor Luxus, aber klar, da gibt es tolle Sachen, allerdings weder vom Gewicht noch vom Preis in unserem Rahmen. Ich bin nach der Erfahrung mit meiner alten Ju schon ein Fan von Hymer, da wackelt und klappert auch nach 22 Jahren nichts, einzig der Motor machte Mucken, ich musste sogar ein Austauschgetriebe kaufen, was nicht ganz einfach war.

Wir haben etwas über zwei Jahre gesucht, waren immer wieder auf der CMT, die Richtung ging dann nach Tec oder Sunlight, aber es hat nie so ganz gepasst. Bis dann Carado kam, eine Tochter von Hymer.

Der T 448 ist länger als wir das eigentlich dachten zu wollen, aber überhaupt kein Problem zu fahren. Er fährt sich, mit dem 150 PS Motor, sauber und ist flott im Anzug. Voll beladen auch, man muss eher aufpassen nicht zu schnell zu sein. Dann würde ich sagen sind es 10 L die man braucht (D - Türkei - D), ich muss es noch ausrechnen. Einzig die unterschiedliche Spurweite vorne/hinten kann in Ländern wie Türkei oder Bulgarien, die tiefe Spurrillen haben, gemein sein.

Da ich durch die Beladung der Garage viel Last hinten habe bekam er feine Luftfedern von Goldschmitt, die 8 Zoll Bälger, Zweikreis. Das Fahrverhalten wird stabiler, und ich wollte einer Ermüdung der Blattfedern vorbeugen. Ganz zu schweigen von der bekannten Problematik Fähren und Überhang. Die habe ich damals auch dem Hymer gegönnt.

Dann - diese Basisfahrzeuge sind ja nicht für eine lange Lebensdauer ausgelegt - eine feine Unterbodenversiegelung bei einem Fachbetrieb. Kostet 660 € die sich auf lange Sicht lohnen!

Sonst: zusätzliche Batterie, die lange Markise, großer Kühlschrank (damit hat man aber keinen hohen Schrank mehr), beheizbarer Abwassertank. Wir fahren das Womol ganzjährig. Rückfahrkamera mit Zenec System, also Radio/Freisprechen/iPod-Anschluss etc.

Mein Freund schaut gerne Fern, daher kam ein Fernseher plus großer Oyster-Schüssel dazu, das war sein Part, weswegen ich dazu nichts sagen kann. Der Fernseher ist im Fach über dem Kühlschrank, d.h. man kann vom Bett aus schauen oder auch von den Sitzen aus. Es ist ja ein Teilintegrierter, also vorne die drehbaren Sitze, in der Mitte Küche und Bad und hinten längs die Einzelbetten, die man mit einem Zusatzpolster zu einem großen Bett verbreitern kann. Von Vorne aus ist der Fernseher so recht weit weg, vielleicht warte ich auf die Altersweitsichtigkeit, dann passt das auch.

Die Sitzgruppe lässt sich zu einem breiten Bett umbauen, wir haben daher auf das Hubbett verzichtet, was Höhe kostet und recht schwer ist. Die Stehhöhe ist, durch den Tiefrahmen, ein Traum. Ich bin 170 groß und muss mich strecken um den Riegel der Oberschränke zu erreichen, der aber im unteren Bereich angebracht ist. Stauraum hat man so mehr als ausreichend!

Das Bad ist groß, mit einem schönen großen Spiegel, einzig die Toilette ist drehbar seitlich vor dem Waschbecken untergebracht, aber das stört nicht. Und: Ablagen, allein schon in der wunderbaren Dusche, gibt es ohne Ende. Der Boiler für das warme Wasser heizt schnell, man sollte aber bei zwei Personen etwas warten bis der nächste duscht, sonst kann es kühl werden. Der Tank fast glaube ich 90 L, ausreichend für ca. 8 Mal duschen. Da ist eher die Toilette voll, die hat gleich einen SOG bekommen.

Sonst habe ich in der Mitte ein Dachfenster mit Ventilator einbauen lassen, gut bei Hitze, das hat einen Regensensor, der auch verlässlich funktioniert. Es schliesst sich dann automatisch. Überhaupt toll die großen Fenster, allein das über der Fahrerhaus ist sehr groß und bringt viel Licht.

Die Garage ist bei einer Länge von 743 cm sehr geräumig, mit 150 kg belastbar (Boden). Ich habe eine Piaggio 125 Fly, die nackt 115 kg wiegt, also mit Öl, Betankung und Case rechne ich 120 kg. Case und Rückspiegel müssen natürlich ab zum Transport. Hier habe ich aus einem Baumarkt ganz banal zwei Auffahrschienen gekauft aus Alu. Die eine in der Mitte durchgeschnitten, sie liegen lose auf der Gummimatte, rutschen nicht. An die auf der der vordere Reifen steht ist vorne so ein....doppelter runder Hacken befestigt, der eigentlich dazu dient Reifen an der Garagenwand aufzuhängen. So rastet der Vorderreifen des Rollers da ein und wird fixiert. Die zweite Schiene habe ich vom Schlosser am einen Ende so biegen lassen dass sie a) an der Türschwelle festhakt und man b) diese gleichzeitig damit überwindet. So geht das Ein- und Ausladen sehr gut, einzig die zweite Türe war notwendig und ist sehr praktisch. Ich drücke den Roller mit einem Gurtsystem aus dem Motorradfachhandel ganz in die Federn, um ein Aufschaukeln zu verhindern. Das hat auch damit zu tun dass ich weiter unten hier keine Angriffsfläche finde, ob das auf die Dauer gut ist, da bin ich nicht so sicher.

Alles in Allem, nach jetzt 10.000 km seit Juni sind wir sehr zufrieden! Es gab Kleinigkeiten zu reklamieren: in der Dusche sind ein paar Abdeckkappen abgefallen, die Arretierung der Kabinentüren (der Duschkabine) ist gerissen, wohl bekannt bei Carado, es kommt öfters vor, es sind Druckknöpfe. Bei einer Klapptüre ist das Textilband gerissen, bei einem Fenster waren die Verschlüsse def., das Spülbecken der Küche hatte Dellen wohl vom Einbau her und lief nicht richtig ab. Kleinigkeiten, die schnell ersetzt wurden.

Wie gesagt, das ist kein Luxus Wohnmobil, aber das Wesentliche stimmt, die Verarbeitung ist solide, nichts klappert und wackelt nach dieser Tour über teilweise SEHR schlechte Strassen, nur der Tisch ein wenig, das war sogar bei der alten Ju so. Kriegt man aber in den Griff.

So, wenn ich es noch schaffe ein Foto so zu verkleinern dass ich es hier laden kann dann kommt auch dieses.

Liebe Grüße, Yasmin
Zuletzt geändert von Weyarn am 19. Sep 2012, 11:55, insgesamt 4-mal geändert.
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Weyarn
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#2 Beitrag von Weyarn » 19. Sep 2012, 10:46

Hab's geschafft, hier standen wir in der Türkei Nahe Alacati.Bild
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#3 Beitrag von Womotraum » 19. Sep 2012, 13:49

Hallo Yasmin,

das nenne ich mal eine ausführliche Beschreibung :D

Super geschrieben (als freie in den Medien) :wink:

Hast Du nicht noch ein paar Fotos von innen :oops:
Liebe Grüße
Petra


Es ist nicht zwingend notwendig mich zu verstehen, man muss mich nur aushalten können

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#4 Beitrag von Pfalzcamper » 19. Sep 2012, 14:25

Hallo Yasmin,

nachdem bei uns die Entscheidung auf ein neues WoMo fiel, war Carado lange Zeit erste Wahl.

Es haette keinerlei Grund gegeben, warum wir uns gegen Carado entscheiden sollten. Es war vielmehr eine Aufstockung des Budgets gegen ein wenig mehr Luxus, sonst nichts.

Was das Preis-Leistungs-Verhaeltnis angeht finde ich Carado oder die baugleichen Sunlight, Orangecamp, Gluecksmobil weiterhin unschlagbar.

Freunde von uns haben sich zeitgleich einen Sunlight gekauft und da wir schon ein paar Mal gemeinsam unterwegs waren, kann ich beurteilen, dass das Waegelchen wirklich top ist.


Allzeit gute Fahrt!!!! :D
Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg!

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Ihr seid lieb!...

#5 Beitrag von Weyarn » 19. Sep 2012, 15:52

...denn als Freie in "den Medien" mach ich Projektmanagement - ich kann noch nicht mal eine Postkarte schreiben. Aber die Redakteure verstehen mich. Das klingt immer gut, schlussendlich ist es nichts besonderes.

IMM - irgendwas mit Medien. Als ich 1990 beim Rundfunk anfing trug ich Kabel. Niemand ist so wichtig wie er tut.

Ich habe an der FH für Druck studiert, daher geht es ein wenig mit dem technischen Verständnis. Gerade so.
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#6 Beitrag von oldpitter » 19. Sep 2012, 17:41

:oops: ...und ich dachte schon, DAS hätte "Männe" geschrieben.

rse,r.pr du kommst schon mit dem Thema zurecht.

Tolles WoMo und Glückwunsch dazu.

Danke für die ausführliche Beschreibung.
LG Peter

Junge Vögel singen von Freiheit
alte Vögel fliegen..... :lol:

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#7 Beitrag von Weyarn » 20. Sep 2012, 07:38

Ein Nachtrag noch, vielleicht für jemanden der plant ein Womol zu kaufen interessant: Carardo verbaut im Bad einen recht dunkelgrauen Kunststoff, das sieht zwar gut aus, zeigt sich aber jetzt als Nachteil. Denn nach jedem Händewaschen oder Zähneputzen bleiben natürlich Reste im Becken, auch schon vom kalthaltigen Wasser, die nach 2 bis 3 Tagen schwer zu entfernen sind. Dazu sieht es eklig aus. Ich nehme nur den speziellen Reiniger für Kunststoff, das zahlt sich, wie ich beim alten Womol merkte, auf die Dauer aus.

Fazit ist nun dass ich völlig hysterisch ständig nach Benutzung das Becken ausspüle und dann mit Zewa auswische. Ich gehöre aber auch zu den Menschen die so lange auf die Glasplatte schauen bis sie einen Fleck sehen....und dann sofort die Flasche mit Sprühreiniger zücken.
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#8 Beitrag von Pfalzcamper » 20. Sep 2012, 08:55

:D :D :D Das Thema haben wir auch.

Deshalb haengt direkt neben dem Waschbecken ein Mikrofasertuch. Ist auf die Dauer guenstiger als Zewa, da es nach dem "Wisch und" nicht "Weg" muss :wink:
Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg!

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#9 Beitrag von Akinom » 20. Sep 2012, 09:55

Pfalzcamper hat geschrieben::D :D :D Das Thema haben wir auch.

Deshalb haengt direkt neben dem Waschbecken ein Mikrofasertuch. Ist auf die Dauer guenstiger als Zewa, da es nach dem "Wisch und" nicht "Weg" muss :wink:
Wir haben ein relativ dunkles blaues Becken und daher das gleiche Problem - aber mit Mikrofasertuch "glänzend" gelöst. :wink:
Liebe Grüße Monika

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