Dienstag 11.7.23
Es gibt wieder ein paar Erlebnisse aus Nordschweden zu berichten.
Die vorletzte Nacht hatten wir ja an einem Stausee, in der Nähe von Jokkmokk, verbracht. Am Morgen fuhren wir dann noch kurz zum Parkplatz am Polarkreis und erledigten dort an dem Toilettenhaus unsere V/E. Danach ging es in die Ortschaft um ein paar Besorgungen zu machen.
Am Ortseingang wartete schon der kräftige Silberrücken in den Nationalfarben blau/gelb, welches wohl auch gleichzeitig eine Solidaritätsbekundung zur Ukraine zeigen soll.
Die Kirche des Ortes ist natürlich, wie überall in dieser Gegend, aus Holz erbaut....
....und bietet im Innenraum reichlich Platz für die Gemeinde von Jokkmokk.
Gleich nebenan steht der Brunnen mit einem Denkmal an die Flößer, die das geschlagene Holz über den Fluss talwärts getrieben haben.
Das kleine und gemütliche Städtchen hat zahlreiche, gepflegte Holzhäuser....
....und einige Handwerksgeschäfte. Weiter gibt es 2 Tankstellen, 2 Supermärkte und eine Bäckerei, sowie eine große Bibliothek. Da es uns gut gefiel entschlossen wir uns noch einen weiteren Tag hier am See zu verbringen und uns auszuruhen.
Der angebotene Parkplatz von park4night sagte uns aber so gar nicht zu. "Hier standen alle."
"Und hier standen wir." Wer suchet, der findet. Ein schöner Schotterplatz für uns allein, lediglich der eine oder andere Fischer kam hier mal vorbei, um sein Boot ins Wasser zu lassen und zum Angeln raus zu fahren.
Wir genossen die Ruhe abseits der Hauptverkehrsstr.....
....und legten auch mal wieder einen Badetag für Mensch und Tier ein.
Und in der Nacht beobachteten wir das zauberhafte Schauspiel der Mitternachtssonne. Für einen Mitteleuropäer ist es schon etwas Besonderes, wenn die Sonne auch um 24:00 Uhr noch hell am Himmel steht.
Immer tiefer sank die Sonne in Richtung Horizont und verschwand ein kleines Stückchen hinter den Hügeln,....
....um kurz drauf wieder aufzusteigen und den Himmel rot zu erleuchten. Es ist schon eine Gewöhnungssache, dass man bei grellem Sonnenschein zur rechten Zeit ans Schlafengehen denken soll.
Gitte hatte mir aus gegebenem Anlass um Mitternacht ein gutes Tröpfchen geschenkt, von dem wir dann zunächst einen "Sun-downer", sowie anschließend, als sich die Sonne wieder aufwärts bewegte, einen "Sun-upper" zu uns nahmen und uns dann gute Nacht sagten.
Heute Morgen haben wir uns dann vom Jokkmokk verabschiedet und sind in Richtung Norden aufgebrochen. Wir wunderten uns, dass es auch hier riesige Flussbetten gab, in denen kaum noch Wasser zu sehen war. Auch der Wasserstand in den Stauseen war deutlich erkennbar auf einem sehr niedrigen Niveau. Wir hatten es schon an anderen Orten gesehen und dachten, dass es regional bedingt wäre.
Als wir dann in Porjus ankamen, dort wo auf vielen Fotos im Internet gewaltige Wassermassen durch das Stauwehr schießen, wunderten wir uns nicht schlecht, dass auch hier kaum ein Tropfen Wasser durch die Staumauer gelangte. Ob das schon an den Auswirkungen der Klimaveränderungen liegen könnte?
Für uns hieß es aber nun "weiter", denn als heutiges Ziel hatten wir uns das UNESCO-Welterbe Stora Sjöfallet ausgesucht. Der Nationalpark Stora Sjöfallet befindet sich im Norden Schwedens nahe der norwegischen Grenze und hat eine Fläche von 9400 km².
Hier zeigt sich die schwedische Tundra von ihrer schönsten Seite und man befindet sich zwischen Bergen, Seen, Wäldern, Wasserfällen und Schneefeldern.
Das war es, was wir uns vom Norden Schwedens erhofft hatten.
Eigentlich wollten wir schon von Jokkmokk wieder an die Küste fahren, haben aber dann von einem netten Forumsmitglied den Tipp zu diesem Naturjuwel bekommen.
Es wäre wirklich schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten. Deshalb an dieser Stelle: Vielen Dank für den Tipp.
Einige Wege sind mit Holzplanken ausgelegt und führen über Feuchtwiesen mit buschigem Wollgras und über Klippen, die von den Gletschern der Eiszeit aufgerissen wurden.
Und immer wenn der Blick in die Ferne schweift, sieht man die hohen und mit Schnee bedeckten Berge des Nationalparks.
Eine der Hauptattraktionen ist aber der große Wasserfall, über den sich ein höher liegender, riesiger See, in einen tiefer liegenden ergießt. Durch eine enge Klamm presst sich in der Schneeschmelze eine unglaubliche Wassermenge. Leider war es zu dieser Jahreszeit nicht so spektakulär wie im Frühjahr, aber es war dennoch ein beeindruckendes Spektakel.
Für den Rückweg zum WoMo nahmen wir uns dann noch Zeit, um noch einige Fotos zur Erinnerung an diese schöne Landschaft zu machen.
Und als Ü-Platz haben wir uns eine kleine Lichtung im Wald, nahe des Naturzentrums Laponia, ausgesucht.
Mal sehen, was wir morgen noch so alles erleben werden.