Hallo in der Heimat,
auf unserem jetzigen CP, ist mal wieder etwas Internet vorhanden und da will ich das schnell nutzen, um euch ein wenig über die vergangenen Tage zu berichten.
Mittlerweile sind wir schon einige Stationen weiter und konnten uns mangels Netzanbindung nicht melden.
Nach dem Aufenthalt in Oualidia sind wir weiter in südliche Richtung gefahren.
Da wir uns meistens auf den kleineren Landstraßen voran bewegen, bekommen wir immer wieder die Möglichkeit, spektakuläre Aussichten zu genießen.
Unser letzter CP, „Esprite Nature“, lag in der Nähe der Hafenstadt Essaouira, mitten in der Wildnis, zwischen Arganbäumen und trockenem, steinigem Boden. Umso mehr wunderten wir uns, wie gepflegt und liebevoll der Platz beschaffen war. Die Stellflächen waren mit feinem Kies abgedeckt, an jedem Platz stand eine marokkanische Lampe und das Sanitärgebäude war vorbildlich und könnte jedem Vergleich zu einem europäischen Topplatz standhalten.
Direkt neben der Reception befand sich der Pool, mit einem Beduinenzelt als Lodge und hinter dem Haus eine Minigolfanlage. Es ist ein herrlich ruhiger Platz, der mit vielen Sträuchern und kleinen Bäumen aufgelockert ist und dadurch sehr naturbelassen wirkt. Von diesem Platz machten wir, erstmals seit Spanien, wieder Motorradtouren und besuchten die Medina (Altstadt) von Essaouira, von der wir in unserem Reiseführer schon einiges interessantes gelesen hatten.
Die Medina ist, ganz in marokkanischer Sitte, von einer hohen und wehrhaften Mauer umgeben
und durch eines der großen Tore zu erreichen.
Innerhalb der dicken Mauern gibt es ein Wirrwarr aus kleinen Straßen, Gassen und Wegen. Man kann sich regelrecht verlaufen.
Auf unserem Weg waren es zunächst die vielen Souvenirhändler, die uns ins Auge fielen.
Überall sind irgendwelche Händler, die ihre Handarbeiten und Kunstgegenstände an den Mann / die Frau bringen wollen.
Auch mir sollte ein neues Outfit verpasst werden, aber ich konnte es soeben noch verhindern. (Hat der Mann nicht eine enorme Ähnlichkeit mit dem Mario Adorf)
Gitte hingegen ist nun die stolze Besitzerin einer neuen, original marokkanischen Kopfbedeckung. Sie hat die anfangs geforderten 90 Dirham immerhin auf 30 (=3 Euro) herunter gehandelt. Glückwunsch!
In manchen Läden bekommt man die landestypische Musik zu kaufen, aber es gibt auch viele Verkaufsstände, die an den vergangenen Zeiten hängen, als sich noch Künstler wie z.B. Jimi Hendrix, Bob Marley und die Rolling Stones hier in diesem Ort aufhielten.
Und wenn man Glück hat, erlebt man vielleicht auch mal ein kleines „Flashback“ in die alten, vergangene Zeiten.
In anderen Straßenzügen werden die Alltagsdinge, wie Lebensmittel und Haushaltsgegenstände angeboten.
Dort herrscht ein unüberschaubares und fremdländisches Treiben.
Hier kann man fast alles kaufen und die Menschen sind uns gegenüber freundlich und hilfsbereit.
Mit den Metzgern habe ich persönlich aber immer noch so meine Probleme, denn was hier teilweise über die Theke geht, würde bei uns wohl kaum einen Abnehmer finden.
Aber es heißt ja nicht umsonst: „Andere Länder andere Sitten.“ Und um diese anderen Sitten kennen zu lernen, haben wir diese Reise unternommen.
Am Ende der „Einkaufsmeile“ wurden wir dann nochmals schwach und leisteten uns ein paar angenehme, orientalische Gerüche. Auch wenn im Bildvordergrund „Viagra-Turbo“ angeboten wird, reichten uns Amber-, Jasmin- und Rosenduft.
Bei einer abschließenden Pizza, in einem der Straßenrestaurants, bekamen wir von diesem Straßenmusikanten noch ein kleines Musikstückchen vorgetragen.
Das man ihm dafür eine kleine Bezahlung zukommen lässt, ist doch wohl selbstverständlich!
Ein letzter Blick auf die Stadtmauer von Essaouira.
Auf dem Rückweg machten wir noch an einem Café-Restaurant eine kleine Pause, in dem vor vielen Jahren (1968), einer der größten Gitarrenmusiker seiner Zeit, logierte. Hier in diesem unscheinbaren Café ging damals Jimi Hendrix ein-und aus.
Am Tag drauf unternahmen wir eine Fahrt durch das Hinterland. Es waren phantastische Offroad-Strecken dabei und wir hatten einen Mordsspaß, weil man auch immer wieder neue Eindrücke und Landschaftsansichten erleben konnte.
Unterwegs bekamen wir unser erstes Dromedar auf dieser Reise aus der Nähe zusehen.
Heute, am Samstag, haben wir uns dann von Essaouira verabschiedet und sind nach Marrakesch gefahren.
Die Strecke erinnerte an die amerikanischen Highways, die man aus vielen US-Filmen kennt. Zig Kilometer geradeaus und immer nur durch Einöde und Wüstenlandschaft.
Dann doch mal eine Sehenswürdigkeit am Straßenrand. Ziegen im Arganbaum. Das wollte ich doch immer mal „live“ sehen.
Wir machten mit unserem Gespann noch eine kleine Orientierungsrunde durch die Innenstadt, vorbei an der Medina, und fuhren dann zu einem der angeblich schönsten Campingplätze des Landes, zum „Le Relais de Marrakech“.
Der Platz ist schön angelegt,
verfügt über einen Pool und ein kleines Restaurant
und wer will, kann in nachgestellten Beduinenzelten übernachten.
Uns persönlich spricht diese Art von Campingplatz nicht übermäßig an, zumal es hier erstmals sehr voll ist, da gefiel es uns auf dem Platz „Esprite Nature“ weit besser, aber wir wollen uns Marrakesch anschauen und da bietet sich dieser CP einfach gut an.
Morgen werden wir von hier aus mit dem Taxi in die Innenstadt fahren und die verschiedenen „Souks“ (Märkte) besuchen. Mal sehen, wie lange wir es hier aushalten.
Ach so, die heutige Temperatur in Marrakesch wurde mit 22° angezeigt. Es waren auch schon einige Camper im Pool
Bis später…… Peter.