Bei viereinhalb Millionen Menschen und einer Fläche von etwas über 300.000 Quadratkilometern macht das im Schnitt 14 Einwohner/ km². Dazu im Vergleich Deutschland mit 82,33 Mio. Einwohner, die auf einer Fläche von 357.000 Quadratkilometern leben. Das sind durchschnittlich 231 Einwohner/ km², also gut das 16 fache.
Und wenn man dann noch bedenkt, dass von diesen viereinhalb Millionen Einwohnern schon allein 800.000 in der Landeshauptstadt Oslo leben, weitere 800.000 in den großen Städten Bergen (214.000), Stavanger (174.000), Trondheim (147.000), Drammen (91.000), Kristiansand (64.000), Tromsø (53.000), Bodø (34.000) und Larvik (23.000), dann kann mensch eine Vorstellung davon haben, wie einsam und naturbelassen es in vielen Teilen Norwegens sein muss.
Das zweite, was ich mit Norwegen in Verbindung brachte, war Wasser. Sei es an der langen Küste, die mit ihren vielen Einbuchtungen – Fjorden – natürlich noch erheblich zur Steigerung der Wasserfläche beiträgt. Sei es aber auch in den unzähligen Flüssen, die Norwegen auch zu einem Paradies für Angler machen. Und das Wasser von oben, kurz Regen genannt, war mir schon ein wenig bewusst. Dass wir in diesem Jahr aber extrem mit ihm zu tun hatten – da half auch mein sonst häufig benutzter Spruch ‚Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung‘ nicht wirklich weiter.
Nach den ganzen Aufregungen der letzten Tage und Wochen, die durch die Vorbereitungen hervorgerufen wurden, war es endlich soweit. Es ist zwar nicht die erste Motorradreise, die wir direkt an unserer Haustüre starteten. Auch Ostdeutschland oder Slowenien hatten wir ohne unseren Motorradtrailer direkt am Hof begonnen. Aber es ist insgesamt die erste Reise, bei der wir zu Beginn aber auch am Ende klare Zeitvorgaben hatten, die es galt einzuhalten – eben unsere vorher gebuchten Überfahrten. Also schauen wir einmal, ob wir dieses insgesamt im Griff haben. Schon für die Anreise war natürlich sowohl das Navigationsgerät als auch diverse Portale im Internet hilfreich, zumal eine Reise zum Nordkap für die meisten Motorradfahrenden Menschen quasi zu den Highlights gehören, die Mensch und Maschine gesehen und erlebt haben müssen.
Gebucht hatten wir die Überfahrt Kiel – Oslo. Dies ist nur eine von verschiedenen Anreisemöglichkeiten. Es ist zwar zeitlich auch die längste auf der Fähre, man umgeht damit allerdings auch die doch öde Anreise über Dänemark, bei der auf fast schnurgeraden flachen Straßen ausschließlich Kilometer gefressen und die Reifen ab, zumindest aber eckig gefahren werden.
